Zahnärztin Nora Oelbermann war im Juli & August 2018 mit den Zahnärzten ohne Grenzen in der Mongolei bei einem zahnärztlichen Hilfseinsatz. Auf Ihrem Blog berichtet sie über die Vorbereitung, das Hilfsprojekt und auch über ein paar ganz persönliche Gedanken dazu.
Mitte Juli wird unsere Zahnärztin Nora Oelbermann zu einem Hilfseinsatz mit "Zahnärzte ohne Grenzen" in die Mongolei aufbrechen. Im Praxis Blog wird sie über ihre Erfahrungen vom Auslandseinsatz berichten.
Unsere Zahnärztin Nora Oelbermann hat ihre Reise in die Mongolei gestartet. In den nächsten drei Wochen wird sie, wenn es
die Zeit zulässt und Internet vorhanden ist, von ihren Erfahrungen berichten.
Nun sitze ich im Zug nach Frankfurt, wo ich mit meinen Kollegen die gemeinsame Reise in die Mongolei antreten werde. Im Sommer gibt es Direktflüge von Frankfurt nach Ulanbator, so dass wir nach
8.5 Stunden die mongolische Hauptstadt erreichen sollten. 8.5 Stunden sind eine kurze Zeit, wenn man bedenkt, dass die Reise in einer anderen Welt enden wird.
Am Info Treffen zum
Mongolei Einsatz 2018 vor einem Monat in Nürnberg wurden den Teilnehmern von der Organisation Zahnärzte ohne Grenzen alle Fragen beantwortet und wir konnten einander kennenlernen. Somit ist
uns etwas klarer, was uns erwarten könnte.
In meinem Team sind wir drei deutsche Zahnärzte und eine Dentalassistentin. Zusätzlich werden uns zwei mongolische Zahnärzte unterstützen. Eine Dolmetscherin steht uns die
gesamte Zeit zur Seite. Da die Dolmetscher schon in den letzten Jahren bei den Einsätzen dabei waren, können sie in vielen Fällen auch in anderen Bereichen einspringen: Sie können die mobilen
Zahnarzt Stühle reparieren, kleine Patienten beruhigen oder auch mal in der Assistenz helfen.
Schlafen werden wir in einer eigenen Jurte. Sie steht neben dem Krankenhaus, in dem wir arbeiten werden.
Abends sind wohl meist Einladungen bei Nomaden. Uns wurde erklärt, wie man sich dort verhält. Zum Beispiel darf man nicht auf die Türschwelle treten, weil es Unglück bringt. Auch wurde uns
gezeigt wie man den Schnupftabak würdigt, auch wenn man ihn nicht konsumieren will.
Letztendlich kann aber das informativste Info Treffen nur informieren. Erleben muss und darf man es selbst.
Mal schauen, was uns so erwartet.
Am Flughafen war es dann soweit : ab diesem Zeitpunkt war das Gefühl eine offizielle Reise zu starten wirklich da. Alle versammelt, viele sehr aufgeregt und alle glücklich, dass es endlich
losgehen kann. Schnell wurde ungepackt. Alles was noch zusätzlich an zahnärztlichem Material und Spenden mitgenommen wurde, wurde auf weitere Taschen verteilt. Der Flug selber war ganz entspannt.
Ausser uns gab es noch eine andere Gruppe : Geographie Studenten und ihre Dozenten auf Forschungsreise. Ich sass also mitten unter ihnen und habe es genossen bevor ich drei Wochen nur unter
Zahnärzten bin noch einen Einblick in ihre Reise zu gewinnen. Ihr Schwerpunkt auf ihrem Trip wird das Erforschen des Gletscherschwunds im Westen der Mongolei sein. Spannend.
In der Mongolei angekommen erwartete uns am Flughafen ein grosses Empfangskommando. Uns hat zum Beispiel unsere Dolmetscherin Ulzi und der für unsere Provinz zuständige Person Gesundheitsamt
Mitarbeiter willkommen geheissen.
Einzig ärgerlich war, dass das zahnärztliche Material durch den Zoll beschlagnahmt wurde. Eventuell bekommen wir die dringend benötigten Dinge bald zugestellt.
Am Ort angekommen wartete erneut ein grosses Empfangskommite auf uns. Das ganze Krankenhaus in dem wir die nächsten Tage arbeiten sollen erwartete uns in mongolischer Tracht. In dem Krankenhaus
arbeiten 50 Ärzte in allen Fachrichtungen. Es ist also ein recht grosses Spital.
Uns wurden lokale Spezialitäten angeboten. Hier wird viel Fleisch gegessen. Vor allem Schaf und Rind. Natürlich werden alle Teile genutzt. Wir fragen einfach nicht nach aus was unser Essen
besteht.
Morgen werden wir das erste Mal arbeiten.
Wir sind langsam am Ende unseres Einsatzes mit den Zahnärzten ohne Grenzen in der Mongolei. Nur noch 1.5 Tage arbeiten. Die Zeit nagt an uns. Da so ein grosser Ansturm gestern war, hat die Klinik 60 anstatt den täglichen 50 Patienten Karten gegeben. Diese Karten sind die Eintrittskarten für unsere Behandlung. Zudem haben sich auch Menschen ohne Karte in die Behandlungszimmer geschlichen. Normalerweise haben wir pro Tag 50 Patienten behandelt. Wir machen ja nicht nur Kontrollen, sondern jeder Patient bräuchte eigentlich eine Grundsarnierung.
Unsere Bilanz für 10 Tage Arbeiten mit 3 Zahnärzten: 533 Untersuchungen, 302 Extraktionen, 429 Füllungen, 158 Fissurenversieglungen, 69 Putzinstruktionen und 106 Zahnstein Entfernungen.
Soeben sind wir von unserem viertägigen Trip in die mongolische Steppe zurück gekommen und sind im Hotel in Ulanbator.
Mit 8 Zahnärzten sind wir in einen Nationalpark nördlich von Ulanbator gefahren. An unserer Seite war unsere Dolmetscherin Ulzi mit ihrem Bruder und seiner Frau, eine Köchin, zwei Nomaden, drei Pferde und zwei Ochsen.
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